Auch wenn das hier keiner zugeben möchte, aber seit der Stunde Null (Babys Geburt), haben sich unsere Freizeitaktivitäten doch gravierend geändert. Große Diskogänger waren wir zwar nie, dafür aber im Kino Dauergast. Auch Geburtstagspartys pflegen am Abend zu sein (außer das Geburtstagskind ist unter 12 oder Elternteil eines oder mehrerer Kinder unter 12) . Da ist so ein Baby natürlich ein erschwerender Faktor.
Ich sage nur: Weihnachten 2007. Firmenessen. Im Super-Safari-Restaurant am Opelzoo. Unsere Mama verbringt ca. eine Dreiviertelstunde auf dem Schotterparkplatz im Nieselregen. Spult Kilometer mit dem Kinderwagen. Hauptsache das Baby hat ein Cape drüber (die Mama hat natürlich keine Regenjacke... (Ich natürlich schon! Ich bin ja nicht blöd! Der Wetterbericht sagte was von 80% Regenwahrscheinlichkeit!). Was für ein erlösender Moment, als die kleine endlich die Augen zu macht.
Dann fällt mir noch das hier ein: EM 2008. 30er Geburtstag eines Familienfreundes. Samstag 7. Juni. Eröffnungstag: Schweiz gegen Tschechien, Portugal gegen die Türkei. 18.00 Anpfiff. Noch ist das Baby fröhlich unterwegs, zwischen lauter (Möchtergern-) Erwachsenen mit Bierflaschen und Fußballtrikots. Fernsehen ist sowieso spannend. Ich nehme ein stimulierendes Bad im Schokopudding. Mit Stückchen drin. Erste Halbzeit vorbei. Bisher etwas enttäuschend (der Fußball, nicht der Schokopudding). Aber der Abend wird später, die ersten Tore fallen, die Stimmung wird lauter. Baby muss langsam ins Bett. Im Schlafzimmer, direkt neben der Küche, steht unser Chicco Reisebett. Hier hört man alles. ALLES. Auch das Baby hört alles. Unsere Mama sitzt eine geschlagene Stunde neben ihrem Bett. Dann ist sie eingeschlafen. Das Baby, nicht die Mutter. Jetzt würde man gerne langsam gehen. Geht aber nicht. Dann wäre alles umsonst gewesen.
Mittlerweile beschränken sich die abendlichen Aktivitäten meist auf Mutter-geht-mit-anderer-Mutter-ins-Kino-während-Vater-Kind-ins-Bett-bringt, Vater-geht-mit-Vätern-in-die-Sauna-während-Mutter-Babywache-schiebt, Alle-gehen-Freunde(-mit-Kindern)-besuchen-und-Babyphones-treten-in-Wettkampf oder Alle-kommen-eben-einfach-zu-uns.
Aber ich möchte mich nicht beschweren. Im Camping-Urlaub und auf Stadtfesten haben sich auch die Varianten Baby-schläft-im-Zelt-während-alle-draußen-Grillen(-und Gewitter-oder-Feuerwerk-tobt) und Baby-schläft(-nach-mehr-oder-weniger-langer-Wanderung-unter-Straßenlaternen)-im-Buggy-ein-und wacht-auch-beim-Umbetten-nicht-auf bewährt.
Doch diese Aera hat vielleicht bald ein Ende!!!! Die Fremd-ins-Bett-bring-Probe ist bestanden und die Großeltern haben sich als ausgezeichnete Zubett-Bringer erwiesen. Hallo schöne Kino/Feier/Wilde Parties-Zeit. Aber wahrscheinlich bleibt sowieso alles beim Alten. Denn, sind wir mal ehrlich: gibt es etwas Schöneres, als den kleinen Fratz im Schlafanzug durch die Wohnung düsen zu sehen und vor dem Zubettgehen gemeinsam mit ihr die Zähne zu putzen?
Mittwoch, 19. November 2008
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