Dienstag, 21. Oktober 2008

Kitsch-Karl


Ohhhhh, wie schön bunt!

Montag, 20. Oktober 2008

Herbst





Diesmal zwei Bilder von mir im Herbst. Was ein Spaß! Findet ihr mich auf dem zweiten???

Sonntag, 5. Oktober 2008

Große Stadt

Gestern waren wir in der Stadt. Wir haben den Vater und das Baby zuhause gelassen und sind alleine, zu zweit, zu dritt (die Schwester haben wir in der Stadt getroffen) in die große Stadt gefahren. Ein Abenteuer. Ich wohne jetzt schon seit fast drei Jahren nicht mehr in der Stadt. Habe mich ganz gut arrangiert mit dem Vorstadt-Dorf-Leben. Hier sind alle etwas ruhiger und langsamer unterwegs. Da bleibt mehr Zeit zum auf der Heizung liegen und Schokolade essen. Von Zeit zu Zeit muss ich aber raus hier, in die Stadt, muss sehen, dass es auch anders geht. Muss die Hektik und den Trubel und die Menschenmassen spüren, die sich durch die Fußgängerzone drücken und vor den Kassen drängeln. Danach fahre ich guten Gewissens wieder in mein Dorf zurück, lege mich auf die Heizung und esse einen Riegel Mandel-Vollmilch.

Gestern war es also wieder soweit. Vater und Baby wurden verabschiedet, ich, der Geldbeutel und ein Buch für die lange S-Bahn-Fahrt wurden eingepackt und los ging es. Schon die S-Bahn roch nach Stadt. Schmutzig, schweißig, salzig, alt und benutzt. Die Menschen riechen das nicht so, ich aber schon. Eine halbe Stunde Fahrt und wir waren mitten drin. Ich habe kurz auf meinen Kalender geschaut, um sicher zu stellen, das wirklich nicht der letzte Samstag vor Weihnachten ist. Genau diesen Eindruck hatte ich nämlich, als ich aus der Bahn stieg. Ein Gedränge und Gestoße, keiner schaut den anderen an, jeder bahnt sich nur seinen persönlichen Weg durch die Massen. In dicken Wintermänteln und Eile. Schon seit Anfang September kann man in den Geschäften Lebkucken, Zimtsterne und Dominosteine kaufen (kommt mir persönlich recht gelegen), daher meine verständliche Verwirrung bezüglich des Datums.
Stadt ohne Kinderwagen hat doch eine andere Qualität. Man steht nicht Schlange vor Rolltreppen und Aufzügen sondern nimmt einfach die Treppe. Man muss nicht den Kinderwagen in der Obhut eines netten Kassierers lassen und Tasche und Baby in den ersten Stock - ohne Aufzug - kleinerer Geschäfte schleppen. Und man erntet keine bösen Blicke anderer Drängler und Einkäufer, weil man es wagt, Samstags mit Kinderwagen in die Stadt zu fahren, wo man doch unter der Woche genügend Zeit dafür hätte (eine durchaus verständliche Einstellung). Trotzdem, der Kinderwagen hat auch etwas Gutes. Er dient als Rammbock und Platzhalter und gibt einem selber ein Gefühl von Ruhe. Man lässt sich nicht so leicht infizieren vom allgegenwärtigen Stress und der Hektik, wenn man mit Baby und Wagen unterwegs ist. Nicht so also gestern. Die Schritte wurden, von meinen Menschen unbemerkt, immer schneller bis ich gezwungen war, wieder in die Tasche zu klettern und mich tragen zu lassen. Wir hetzten Rolltreppen hoch und normale Treppen runter, drängelten an Kassen und verbrachten unendlich lange Zeit in der Kinderbuchabteilung vor dem Regal mit Barbapapa-Büchern, -Tassen, -Schlüsselanhänger und -Weckern. Kindheitserinnerungen. So etwas braucht das Baby!!! Es kam ihnen nicht einmal in den Sinn, dass was sie selber gut fanden, nicht notgedrungen auch das eigene Kind gut finden muss.
Nach fast vier Stunden Großstadt-Treiben mit dem Lärm hunderter gestresster und nicht gestresster Menschen, Lachen, Kindergebrüll, dem Tratschen alter Freundinnen die sich seit acht Jahren nicht mehr gesehen haben, dem Klappern von Skateboards über Bürgersteigkanten und von überdimensionalen Kaffetassen bei Starbucks, mit jede Menge Geruch und Gestank von verschiedenen Parfums, von Schweiß, Hamburgern und Hundekacke, stiegen wir müde und glücklich wieder in die S-Bahn. Mit jeder Haltestelle wurden wir ein kleines Stück ruhiger und sanken ein paar Zentimeter tiefer in die dreckigen S-Bahn-Sitze. Nach einer weiteren halben Stunde: endlich zuhause! In unserem ganz eigenen Chaos und Durcheinander, da wo wir hingehören.

Schön wars und das Baby freut sich wie verrückt über unsere Mitbringsel. Eine quietschende Ente mit einem Buch zwischen den Flügeln und ein bunter Flummi-Ball. Souveniers aus der Großstadt.